Sonntag, 18. Juli 2010

Hallo ihr Lieben!
Ich genieße gerade das Leben als Australientourist. Bin schon eine Weile unterwegs und kann wirklich sagen: Australien ist spitze!!! Aber alles der Reihe nach. Die Prüfungen auf der Uni in Tasmanien sind alle sehr erfreulich ausgefallen und nachdem ich mich von meinen Freunden in Tasmanien gebührlich verabschiedet habe, ging es nach einer recht kurzen Nacht nach Sydney. Bereits aus der Vogelperspektive konnte mich die sehr schön gelegene Stadt überzeugen.



Die Hauptattraktionen sind natürlich das Opera House und die Harbour Bridge, die ich gleich einmal ansteuerte. Um das Opernhaus auch vom Wasser aus zu sehen, buchte ich mir eine Fähre nach Manly und bei Sonnenuntergang ging es wieder zurück zum Circular Quay, dem Hafen neben dem Opernhaus.


Nachdem mein Hostel in Sydney am nächsten Tag eine gratis Stadtführung anbot, ließ ich mir diese natürlich nicht entgehen. Unser Stadtführer erzählte uns einiges über die Geschichte der Stadt und auch über seinen persönlichen Beitrag, das Stadtbild ein bisschen mitzugestalten. Vor dem ältesten Krankenhaus der Stadt, dem Sydney Hospital, steht eine Bronze-Statue, die einen Eber darstellt. Nachdem Touristen oft die Nase des Tiers angreifen, glänzt diese Stelle, bedingt durch eine chemische Reaktion mit dem Handschweiß. Unser Stadtführer, der nun schon über ein Jahr lang zweimal in der Woche Gäste des Hostels herumführt, hatte vor einiger Zeit eine Idee. In Anbetracht der zu erwartenden Gesamtanzahl seiner Tourteilnehmer wäre es doch einen Versuch wert, auch andere Bereiche des Ebers zum Glänzen zu bringen. Um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, wurde also jeder Teilnehmer aufgefordert, einen Beitrag zu leisten und die Fotos unten belegen eindeutig, dass die Umsetzung tatsächlich von Erfolg gekrönt war. :-)




Am 3. Tag fuhr ich mit der Bahn von Sydney nach Katoomba zu den Blue Mountains. Leider konnte ich von den berühmten Three Sisters durch Nebel bedingt nur eine sehen. Ich wanderte in diesem Gebiet ein wenig herum und selten aber doch konnte ich, nachdem sich der Nebelschleier teilweise ein ganz kleines bisschen lichtete, die Schönheit der Blue Mountains erahnen.
Von Sydney ging es mit dem Flugzeug weiter nach Hervey Bay. Gemeinsam mit 2 Zimmerkollegen meines Hostels erkundeten wir die Stadt, bis ein heftiger Regenschauer auf uns niederprasselte und wir Unterschlupf in einem Cafe suchten. Auf dem Heimweg deckte ich mich noch mit Anti-Mücken-Spray ein (sehr zu empfehlen für eine Fraser Island - Tour, glaubt mir!) und nach einer kurzen Nacht im Hostel hieß es früh aufzustehen. An diesem Morgen wurden die Fraser Island - Tourteilnehmer in Gruppen aufgeteilt, es gab ein paar Infos zu unserer bevorstehenden Selfdrive - Safari und dann hatten wir eine halbe Stunde Zeit, uns im Supermarkt mit Proviant für die nächsten drei Tage zu versorgen. Anschließend ging es gemeinsam mit Leuten aus England, Schottland, Israel und Deutschland mit einem Geländewagen, einem Toyota Landcruiser, auf die Fähre, die uns zur Insel brachte.
Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und nur mit einem Allradfahrzeug erkundbar. An der Ostküste liegt der 75-Mile-Beach. Dieser ist kein gewöhnlicher Strand, sondern er ist offiziell der Highway der Insel und tatsächlich brausen hier die Autos mehr oder weniger knapp vom Meer entfernt vorbei. Aber als wäre das noch nicht ungewöhnlich genug, landen hier auch noch Flugzeuge. Einmal mussten wir sogar unserem Fahrer mitteilen, er möge doch einen Zahn zulegen, weil ein Flugzeug, das direkt hinter unserem Fahrzeug zur Landung ansetzte, im Rückspiegel immer größer wurde. Im Norden der Insel erkundeten wir die Champagne Pools, die ihren Namen vom vielen Schaum haben, der entsteht, wenn die Wellen auf die Steine an der Küste treffen.


Am 75-Mile-Beach muss man viele kleine Bäche und Rinnsale überqueren, die vom Inneren der Insel ins Meer münden. Während der Hinfahrt nach Norden war Ebbe und die meisten dieser Rinnsale konnten einfach mit voller Geschwindigkeit überfahren werden. Auf Ebbe folgt bekanntlich Flut und auf unserem Rückweg war dann bei einigen von diesen Bächen die seichtere Stelle, die einfach überquert werden konnte, mit Meerwasser bedeckt. Ausgerechnet den tiefsten Bach haben wir übersehen und deshalb gab es einen rasanten Sprung über die vertikal abfallende Bachbegrenzung einen halben Meter nach unten ins Wasser und unser Schwung reichte aus, sodass wir es auf der anderen Seite wieder heraus schafften. Der Landcruiser hat es heil überstanden, dieses Auto war wirklich unverwüstlich. Dieses "Missgeschick" stellte sich im Nachhinein als recht nützlich heraus. Die Gruppe hinter uns übersah den Bach nämlich nicht und entschied sich vernünftigerweise, ihn nicht zu überqueren. Dies bedeutete aber, dass der Rückweg ins Camp abgeschnitten war und deshalb musste die Gruppe mit der Überquerung bis zum nächsten Morgen auf die Ebbe warten. Was die Leute, die ja wie wir darauf eingestellt waren, dass es im Camp einen Ofen und einen Griller gibt und deshalb ebenfalls Nudeln und Grillzeugs dabei hatten, zu Abend gegessen haben, werde ich wohl nie erfahren...
Nach dem Aufbau unserer Zelte bereiteten wir ein leckeres Abendessen zu und fütterten trotz Insektenschutzmittel unfreiwillig noch ein bisschen die Moskitos ;-)
Einige Dingos schlichen um unser Lager herum und versuchten, etwas von unserem Essen zu stibitzen, aber wir waren aufmerksam und es gelang ihnen nicht. :-)
Außerdem genossen wir noch die Sterne am Himmel, die in voller Pracht leuchteten und teilweise wieder verschwanden, als der Mond aufging und sie überstrahlte (wir hatten Vollmond).




Am nächsten Tag fuhren wir zum Maheno Schiffswrack. Die Maheno lief 1935 auf Grund und rostet seither vor sich hin.




Bei anderen Lichtverhältnissen sieht das Wrack ein bisschen gespenstisch aus...


Nach dem Besuch einer der vielen Süßwasserseen der Insel...



...und einem weiteren Abend im Camp fuhren wir am letzten Tag zum Lake Mc Kenzie, "Wow, ich bin im Paradies" - Erfahrung inklusive. Der tiefblaue See ist von weißem Sand und üppig-grünem Wald umgeben.


Anschließend ging es zurück zum Festland und am Abend mit dem Bus weiter zur Town of 1770. Dieses Städchen hat seinen Namen, weil hier James Cook 1770 erstmals im Bundesstaat Queensland an Land ging. Es wirbt unter anderem mit einem dreistündigen Anfängersurfkurs um AUD 17 und dieses Geld war wirklich sehr gut investiert. Das Wetter war gut und die Wellen genau richtig, nicht zu groß und nicht zu klein. Ich kann jetzt wirklich verstehen, warum es so viele Australier zum Surfen ans Meer zieht. Von einer Welle mitgenommen zu werden und auf ihr zu reiten ist wirklich ein cooles Erlebnis. Am Nachmittag erkundete ich die Gegend auf zwei Rädern bis zum Sonnenuntergang, den ich bei Zwitschern hunderter von Vögeln genoss.




Nach einer zehnstündigen Busfahrt erreichte ich Airly Beach, das Tor zu den Whitsundays. Dort wartete gleich eine angenehme Überraschung auf mich. Da das Boot mit dem eigenwilligen Namen "Spank Me" bei weitem nicht ausgebucht war, erhielt ich das Angebot, anstatt am nächsten Tag meinen gebuchten dreitägigen Segelturn zu beginnen, mich sofort auf die Spank Me zu begeben und stattdessen vier Tage aufs Meer zu gehen. Ohne Aufpreis! So ein Angebot kann man sich natürlich nicht entgehen lassen und so verbrachte ich vier wunderschöne Tage mit Segeln, einem Schnuppertauchgang und viel Schnorcheln am Great Barrier Reef. Auf der größten Insel der Inselgruppe, der Whitsunday Island, ging ich an Land und überzeugte mich persönlich, dass es am Whitehaven Beach tatsächlich den wahrscheinlich weißesten Sand auf der Erde gibt.

Die "Spank Me", unser Quartier und Transportmittel


Eine der Whitsunday Inseln


Gleich geht's ins Wasser :-)


Unterwasserwelt im Great Barrier Reef


Whitehaven Beach

Sonnenuntergang auf Whitsunday Island

Schließlich hieß es, der Ostküste Lebe Wohl zu sagen. Es ging nach Melbourne, wo ich Andreas, Clemens und Roland traf, die drei österreichischen Freunde, die ich während des Auslandssemesters in Hobart kennen lernte. Gemeinsam sind wir nun schon zwei Wochen mit einem sehr geräumigen Motorhome unterwegs. Wir sahen die wunderschöne Great Ocean Road, Adelaide, die Flinders Ranges, Coober Pedy, den Uluru, die Kata Tjutas und den Kings Canyon und sind jetzt in Alice Springs angekommen. Es gab so viel zu sehen und viele Fotos wollten unbedingt zu Panoramafotos zusammengefügt werden, sodass ich noch keine Zeit hatte, einen detaillierten Blog über alle Erlebnisse zu schreiben. Falls ich doch noch dazu komme, geht vielleicht noch ein weiterer Blog online. Ansonsten berichte ich euch vom Rest der Reise mündlich, wenn ich wieder in Österreich bin.

LG aus Down Under

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