Sonntag, 14. März 2010

Bonorong Wildlife Park

Abgesehen von einer nächtlichen Begegnung mit einem Wallaby direkt neben unserem Apartment und ein paar Wallabies in den Mounts of Jerusalem hatte ich noch keine einheimischen Tiere gesehen. Deshalb stand am Sonntag ein richtiges Highlight am Programm, der Bonorong Wildlife Park. Als erster wurde Marvin vorgestellt, ein Baby-Wombat, dessen Mutter auf der Straße überfahren wurde und der so im Wildlife Park ein neues Zuhause fand. Er wird mit dem Fläschchen aufgezogen und hat eine recht gute Chance das Erwachsenenalter zu erreichen und dann irgendwo in Tasmaniens Wildnis freigelassen zu werden.

Ein etwas größeres Exemplar (aber immer noch nicht ausgewachsen)...



Es gibt laut Tierpflegerin Bianca auch noch ältere Wombats im Wildlife Park, aber sobald die ins "Teenager"-Alter kommen werden sie "grumpy" (mürrisch). Dann verschanzen sie sich gerne in ihren selbstgegrabenen Bauen und lassen sich nicht mehr blicken - naja so ähnlich kennt man das ja auch von Exemplaren der Gattung Homo Sapiens ;-).

Koala Bert führt einen richtig australischen Lebensstil: nur keine Hektik aufkommen lassen - und recht hat er! In einem so schönen Land soll man das Leben wirklich genießen. 20 Stunden am Tag schläft so ein Koala (und übertrifft damit sogar ein Faultier!) und die restliche Zeit wird gemütlich an Eukalyptusblättern geknabbert.



Tasmanien kann man unmöglich verlassen, ohne das berühmteste Tier Tasmaniens gesehen zu haben, den Tasmanischen Teufel. Wer jetzt ein Fotos von mir mit einem Teufel im Stil der Fotos mit mir und Marvin bzw. Bert erwartet...



... vergesst es ;-)
Nachdem der Name des Tasmanischen Teufels nicht von ungefähr kommt, habe ich hier ausnahmsweise einen kleinen Sicherheitsabstand eingehalten...


Im Verhältnis zur Körpergröße haben diese Tiere extrem kräftige Kiefer, aber dafür, dass sie Raubtiere sind, sehen sie ziemlich schlecht und bewegen sich recht patschert fort. Um Beute (hauptsächlich Aas) wird mit anderen Teufeln zähneflätschend und lauthals (mit "teuflischem" Knurren/Kreischen - daher kommt der Name) gestritten. Derzeit kursiert unter den Tasmanischen Teufeln DFTD - ein Gesichtskrebs, der die Population leider stark dezimiert. Die im Wildlife Park aufgewachsenen Teufel legen aber auch zahmes und friedliches Verhalten an den Tag und lassen sich von der ihnen vertrauten Pflegerin Bianca sogar streicheln...


Die angeknabberten Jeans der Tierpflegerin gehen allerdings auch auf deren Konto. :-)

Mit vom Bonorong Wildlife Park zur Verfügung gestellten Crackern durften die wirklich zahmen Wallabies gefüttert werden. Den meisten Hunger von allen hatte dieses:


Man beachte 2 Details:
  • das Kleine im Beutel der ♦Mutter, von dem nur Kopf und Füße zu sehen sind
  • mein zerrissenes Futtersackerl - da gab's eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen mir und dem Wallaby, ob es nun aus meiner Hand essen soll oder gleich das ganze Sackerl bekommt ;-)
Auf der Heimreise von diesem tollen Wildlife Park mussten Chris (Austauschstudent aus Kärnten) und ich natürlich auch noch mit einem nicht ganz alltäglichen Verkehrsschild abgelichtet werden. Das unterste Tier auf dem Schild ist übrigens ein Echidna (Ameisenigel) und den gab's ebenfalls im Park zu sehen, so wie viele andere Tiere auch.

Dienstag, 9. März 2010

Das Leben in Tasmanien

"Natürlich muss man die Gegend in der man wohnt auch erkunden" hab ich mir gedacht und versucht WG - Kollegen Fatah zu übereden, zum Mt. Nelson mitzukommen. Da Fatah zur Spezies "Homo Gehfaul" gehört (laut seinen Angaben ist das typisch für Malaysia), konnte ich ihn erst mit "in 40 Minuten sind wir eh wieder zurück" ködern. Vielleicht hätte ich vorher einen Blick auf die Karte Hobarts werfen und nicht einfach nach dem Gradientenverfahren (für alle, die die Vorlesung von Prof. Weiß nicht besucht haben: vereinfacht gesagt jenen Weg nehmen, der (am steilsten) nach oben führt) auf gut Glück drauflos marschieren sollen. Das Ergebnis dieses Verfahrens war nämlich suboptimal und führte uns zu einem doch eher unspektakulären Fußballfeld auf einem Hügel. Der festen Überzeugung, aber doch etwas verwundert :-O, dass der Gipfel von Mt Nelson halt ein Fußballfeld ist, versuchten wir auf einem anderen Weg zurück nach Hause zu gehen. Die anfänglich abfallende Straße ging aber bald nach oben und irgendwann landeten wir tatsächlich beim richtigen Mt. Nelson.

Nach über vier Stunden (sorry Fatah ;-)), einem tollen Blick über Hobart und ein paar Fotos im Kasten waren wir dann wieder zurück in unserem Appartement.

Uni
Nachdem aus irgendeinem Grund von einem erwartet wird, dass man im Auslandssemester auch ein bisschen studiert, hier ein Foto vom Campus...

und meine Lehrveranstaltungen
  • Numerical Methods
  • Dynamic and Mechatronic Systems
  • Mechanical and Mechatronic Design
Mein erster Eindruck ist, dass diese etwas leichter als in Linz sind, aber das wird sich noch weisen. Die School of Engineering hat für alle Neulinge in der ersten Semesterwoche gleich einen Gratis-Ausflug mit Verpflegung ins Inland Tasmaniens und einen Wasserkraftwerksbesuch organisiert. Mit "Neulinge" haben die Organisatoren zwar echte Erstsemestrige gemeint, aber das hat mich nicht wahnsinnig gestört ;-) und die Sandwiches waren wirklich lecker...

Einkaufen
Nachdem meine Mitbewohner um 23 Uhr Hunger bekamen, gingen wir "Mitternachtsshoppen" in den Supermarkt (Öffnungszeiten 7 Tage in der Woche/ bis 24:00 :-)) und kamen mit reicher Beute zurück.



Fortgehen
Das Bier in Tasmanien ist sehr teuer (im Shop ca. 1,5€ für ein Seiterl, in Pubs ca. 4€), aber ich war vom Geschmack wirklich positiv überrascht. Nachdem in Hobart viele Asiaten studieren, gab's in einer Nachbarwohnung eine Chinese New Year Party und auch auf einer Hauseinweihungsfeier eines anderen Austauschstudenten war ich schon. Die Atmosphäre hier ist echt locker und es ist leicht, Leute aus allen möglichen Ländern kennenzulernen.

Bushwalking
Die erste Tour mit dem Bushwalkingclub ging zum Mt. Wellington, dem Hausberg Hobarts. Leider sah man wegen Nebel nicht viel von der Stadt, dafür aber:





...den Namen hat der Baum wirklich verdient!

Mt. Wellington Organ Pipes ("Orgelpfeifen")

Dieses Wochenende nahm ich an einem 4-tägigen Trip in den Nationalpark "Mounts of Jerusalem" teil.


Ausgangspunkt der Tour

Übernachtet wurde in Zelten und natürlich mussten auch Schlafsack, Schlafmatte, Essen und Kleidung selbst auf ein Plateau hinauf geschleppt werden (*ächz*).




Belohnt wurden die Anstrengungen aber mit einer traumhaften Aussicht von den Gipfeln und wunderschöner (fast) unberührter Natur.





Auch wild lebende Wallabys gab's zu sehen und manche waren gar nicht scheu..



Und zu guter Letzt noch ein Tipp für alle, die nach Tasmanien reisen wollen (mit all den Bildern hab ich's euch hoffentlich schmackhaft gemacht ;-)): nehmt Kleidung für jedes Wetter mit und traut keinem Wetterbericht!!! Am Mittwoch wurde gemeldet, dass es am Wochenende unserer Tour jeden Tag regnen würde. Am Donnerstag wurde der Wetterbericht auf Schönwetter geändert und im Endeffekt hat's am Freitag und Montag geregnet (am letzten Tag gab's richtiges Sauwetter und ich hab schon befürchtet, dass uns der Sturm das Zelt wegbläst) und am Samstag und Sonntag gab's Prachtwetter.

LG
Bernhard